Das Ausloten beim Angeln – Warum es so wichtig ist und wie Du es richtig machst June 16, 2025 | Kategorie: Feeder | Tags: feeder ausloten Methodangeln Feederangeln


Wer regelmäßig angelt – egal ob mit Feeder oder Matchrute  – stößt früher oder später auf das Thema „das Ausloten“. Doch wie entscheidend ist das wirklich? Muss man immer das ganze Gewässer abtasten? Und warum scheinen manche Angler – zum Beispiel beim Posenfischen mit der Matchrute – darauf zu verzichten, während Feederangler fast schon akribisch jeden Meter abklopfen? In diesem Beitrag findest Du Antworten, Praxistipps und einen Einblick in die Denkweise erfahrener Angler.


### Was ist das Ausloten überhaupt?

Beim Ausloten geht es darum die Tiefe und die Beschaffenheit des Gewässergrunds zu bestimmen. Mit Hilfe eines Lotbleis oder Grundsuchers wird die Montage so eingestellt, dass man genau weiß, wie tief es an einer bestimmten Stelle ist, ob dort ein Plateau, ein Abhang, ein harter oder weicher Boden, Schlamm oder Hindernisse zu finden sind. Diese Informationen sind Gold wert, denn sie helfen Dir, den Köder optimal zu präsentieren und die Hotspots der Fische zu finden.


### Warum ist das Ausloten so wichtig?

- **Zielfischgerecht angeln:** Viele Fischarten nehmen den Köder bevorzugt direkt vom Grund auf. Ist die Montage zu flach oder zu tief eingestellt, kann das Bisse kosten oder zu Fehlbissen führen.
- **Strukturen finden:** Fische halten sich gerne an Kanten, Spundwänden, Plateaus oder im Übergang von hartem zu weichem Boden auf. Ohne Ausloten entgehen Dir diese Hotspots.
- **Vermeidung von Hindernissen:** Wer vorher weiß, wo Kraut, Steine oder Totholz liegen, minimiert Hänger und Materialverluste.
- **Präzise Köderpräsentation:** Gerade beim Feeder- und Methodangeln ist es wichtig, den Köder punktgenau und optimal zu präsentieren. Das geht nur, wenn Du die Bodenstruktur kennst.


### Unterschiedliche Methoden – Unterschiedliche Herangehensweisen

**Feederangler** – Besonders im Wettkampfbereich ist das Ausloten Standard. Viele Profis gehen sogar so weit, dass sie die Angelstrecke mit Echolot oder Deeper vor dem Angeln genau vermessen. Jeder Meter wird abgeklopft, um die beste Stelle zu finden.

**Posenangler (Match/Matchrute)** – Hier sieht man seltener, dass mit Lotblei und Co. gearbeitet wird, besonders auf weite Distanzen. Oft wird einfach auf die Standarddistanz (z. B. 30 Meter) geangelt, ohne das Gewässer groß auszutesten. Warum? Weil die Montage und das Angeln auf Distanz andere Schwerpunkte setzen: Das Anfüttern auf Fläche, die Regulierung der Tiefe über die Pose und die Tatsache, dass man den Köder auch über dem Grund anbieten kann, spielen eine größere Rolle.

**Kopfrutenangler (Stippe)** – Hier ist das Ausloten wieder sehr wichtig, da man meist auf relativ kurzer Distanz sehr präzise angelt. Viele Profis suchen gezielt nach kleinen Vertiefungen oder Kanten.



### Muss man immer das ganze Gewässer ausloten?

Die Meinungen gehen auseinander – und das zu Recht! Wer einfach nur entspannt angeln will, kann auch mal „auf gut Glück“ auswerfen und schauen, was passiert. Doch spätestens, wenn die Bisse ausbleiben oder Du gezielt auf große Fische gehen willst, zahlt sich gründliches Ausloten aus. Viele Angler kombinieren beides: Erst einige Würfe auf Verdacht, dann gezieltes Ausloten, wenn nichts geht.


### Wie funktioniert das Ausloten beim Posenangeln?

1. **Montage vorbereiten:** Die Pose wird wie gewohnt austariert.
2. **Lotblei anbringen:** Ein Lotblei am Haken befestigen (es gibt spezielle Klappgrundsucher oder pyramidenförmige Lotbleie).
3. **Zu flach einstellen:** Die Tiefe an der Montage bewusst kürzer einstellen, als man erwartet.
4. **Auswerfen und beobachten:** Sinkt die Pose unter, ist die Montage zu flach. Tiefe schrittweise erhöhen, bis die Pose gerade eben steht.
5. **Feinjustierung:** Willst Du den Köder leicht über Grund oder auf Grund anbieten? Passe die Tiefe entsprechend an.

**Tipp:** Mit etwas Übung kannst Du auch nur mit der normalen Bebleiung (Schrot) ausloten, indem Du das letzte Schrot am Haken verschiebst.



### Fazit: Das Ausloten lohnt sich immer!

Ob Du nun mit der Pose, dem Feeder oder der Kopfrute angelst – das Ausloten ist ein entscheidender Schritt, um mehr und gezielter zu fangen. Es kostet ein paar Minuten Zeit, spart Dir aber später Frust und bringt oft den entscheidenden Fisch ans Band. Mach Dir die Mühe – es lohnt sich!



Viel Erfolg am Wasser und Petri Heil!