Wie kann man gezielt größere Brasse fangen? June 16, 2025 | Kategorie: Feeder | Tags: feeder Brasse

### Wie kann man gezielt größere Fische fangen?

Beim Angeln auf größere Fische, insbesondere Brassen, gibt es viele Faktoren, die berücksichtigt werden müssen. Nicht nur die Größe des Gewässers und die Fischpopulation spielen eine Rolle, sondern auch die richtige Futterstrategie, Taktik und Ausrüstung. In diesem Beitrag teile ich meine Erfahrungen und Tipps, wie man gezielt größere Fische beim Feederangeln fangen kann – sowohl im Alltag als auch bei Wettkämpfen.

#### 1. Die richtige Futterstrategie

Größere Brassen sind oft in Schwärmen unterwegs und haben einen enormen Appetit. Wenn nicht genug Futter am Platz ist, ziehen sie schnell weiter. Deshalb sollte die Futtermenge erhöht und die Mischung "konkreter" gestaltet werden. Statt Pinkies kann man größere Maden oder geschnittene Dendrobena-Würmer verwenden, dazu Mais – ein echter Brassenmagnet – und natürlich mehr Grundfutter. Wichtig ist, dass das Futter nicht von Kleinfischen sofort aufgefressen wird. Bei starker Kleinfischpräsenz muss man die Futterstrategie anpassen, etwa indem man größere Futterpartikel einsetzt und in festen Zeitabständen (z.B. alle 5–10 Minuten) nachfüttert.

#### 2. Zwei Futterplätze anlegen

Das Anlegen von zwei Futterplätzen – einer "positiv" (mit viel Futter und Lockstoffen), einer "neutral" (weniger Futter, mehr Erde und Lebendköder) – kann helfen, die beste Taktik für den Tag zu finden. So kann man flexibel auf das Verhalten der Fische reagieren.

#### 3. Wettkampfangeln: Besonderheiten beachten

Bei Wettkämpfen herrscht hoher Angeldruck, was das Verhalten der Fische stark beeinflussen kann. Oft sind die Fische nach mehreren Trainingstagen bereits vorsichtig und schwer zu überlisten. Die Frage ist dann: Soll man auf Masse (Kleinfisch plus Bonusfische) oder gezielt auf größere Fische angeln? Bei typischen Gewässern ist die Zahl großer Brassen oft gering – hier lohnt sich häufig das "Stippen" von kleineren Fischen mit gelegentlichen Bonusfischen.

#### 4. Taktische Anpassungen

Im Frühling, wenn das Wasser noch kalt ist, funktionieren magere Futtermischungen mit viel Lebendköder am besten. Auf kommerziellen Anlagen, wo mehr und hungrige Fische unterwegs sind, kann man offensiver füttern und auch die "Methode" einsetzen, sofern erlaubt. Bei klarem Wasser sollte man vorsichtiger sein, bei trüberem Wasser kann man mutiger füttern.

#### 5. Die richtige Montage

Die Montage ist beim Feederangeln besonders wichtig. Eine geflochtene Schnur zeigt Bisse viel besser an als monofile, da viele Bisse sonst gar nicht bemerkt werden. Oft nehmen Brassen den Köder auf, ohne dass es auf der Spitze sichtbar ist – die geflochtene Schnur überträgt jede Bewegung besser. Auch ein längerer Vorfach kann helfen, da der Köder sich weiter vom Futterkorb entfernt und so weniger Misstrauen erregt. Außerdem bringt Bewegung im Köder oft mehr Aufmerksamkeit.

#### 6. Farbige und süße Zusätze

Brassen sind visuelle Fresser. Gelbe oder leuchtende Futterbestandteile wie Mais, Fluo-Brot oder bunte Boilies können den Unterschied machen. In trübem Wasser wirken sie besonders gut, bei klarem Wasser sollte man vorsichtiger sein. Brassen mögen auch süße Zusätze wie Melasse.

#### 7. Temperatur und Tageszeit

Im Frühling sind die Fische morgens oft noch träge. Mit steigender Wassertemperatur und Sonnenstand werden sie aktiver. Besonders bei flachen Gewässern kann die zweite Hälfte des Angeltages produktiver sein.

#### Fazit

Es gibt kein Patentrezept für das gezielte Angeln auf große Fische – jedes Gewässer ist anders, die Bedingungen wechseln. Wichtig ist, flexibel zu bleiben, verschiedene Taktiken auszuprobieren und stets auf die Reaktion der Fische zu achten. Zwei Futterplätze, gezielte Futterzusätze, die richtige Montage und ein gutes Timing sind die Schlüssel zum Erfolg.

Viel Erfolg am Wasser und Petri Heil!